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von Dietmar Krause

Dieser Artikel von mir ist in der Zeitschrift “der dialysepatient” (31.Jahrgang Nr. 8 Dezember 2006) des Bundesverband Niere e.V. erschienen.

Ein Dialysepatient fand mit Yoga sein inneres Gleichgewicht

Neues positives Lebensgefühl

ich bin seit Februar 2004 an der Dialyse und auch Mitglied in der Interessengemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Bayern. Damals und in den Monaten vor Beginn der Dialyse war ich ziemlich geschwächt und “am Boden zerstört”, hatte keine Perspektive mehr, Probleme auf allen Ebenen, mit der Situation fertig zu werden.

Den Alltag bewältigen

In früheren Jahren hatte ich immer wieder Kurse in klassischem Hatha-Yoga besucht. Seit meiner Diagnose der Nephropathie habe ich mich wieder auf meine Kenntnisse besonnen und, soweit es in meinen Kräften lag, Körper- und Atemübungen des Hatha-Yoga durchgeführt. Dieses Training zur Selbstregulation der Koppelung der inneren Abläufe wurde von Prof. Dr. Rocque Lobo zum “Shake-spear-Aktivierungstraining” ausgebaut. Durch den Besuch von Wochenendseminaren erlernte ich den Umgang damit und setzte es in meinem Alltag ein.

Besonders in den Stunden nach der Dialyse, in der ich besonders erschöpft war, konnte ich mich mit Hilfe von speziellen Übungen immer wieder stabilisieren. Täglich absolvierte ich mein wechselndes Übungsprogramm, setzte mich mit mir und meinen “Verletzungsstrategien” - warum und wie ich in meiner sozialen Situation mich so ernst- und dauerhaft verletzen lassen konnte-, und der Erfahrung meines Selbst - auch theoretisch - auseinander.

Auch wenn das Üben mir in den ersten Monaten und Jahren immer wieder schwer fiel, da ich mich sehr schwach und depressiv fühlte, blieb ich am Ball und übte täglich. Mein Zustand verbesserte sich, ich gewann Stärke zurück oder neu dazu. Ich zweifelte oft, dass es mir noch besser gehen könnte und wurde und werde eines Besseren belehrt.

Oft dachte ich, das Ende der Fahnenstange sei erreicht, doch nach einigen Monaten merkte ich, dass besonders die innere Kraft und Ausdauer wuchs. Schritt für Schritt erlebte ich wieder ein neues positives Körpergefühl. Ich kann jetzt mit schwierigen Erschöpfungssituationen ganz neu umgehen.

Mit den Bayern in Antalya Letztes Jahr war ich mit dem Dialyseverein Bayern in Antalya in Urlaub, dieses Jahr eine Woche in Bulgarien, denn ich wurde wieder unternehmungslustig. Und ich kann meinen Alltag als Dialysepatient ganz gut annehmen und bewältigen: Meine innere Kraft, meine Bewegungsfähigkeit, meine Ausdauer haben sich verbessert; mein Spüren, wo meine Grenzen zur Überforderung liegen und was ich dann tun kann, um mich besser zu fühlen; seit über 2 Jahren habe ich keine Infektionen mehr, keine Grippe, fange Nebenwirkungen der Dialyse leichter ab..

Ich schätze an dem Training, dass ich selbst etwas in die Hand nehmen kann, selbst etwas tun kann um mich gesünder und besser zu fühlen.

Ich verstehe und erlebe das Shake-spear-Aktivierungstraining als sehr unterstützende Maßnahme mit dem Körper, mit dem Selbstwertgefühl, mit inneren Verletzungen sinnvoll und gezielt umzugehen. Es ist auf physiologische, neurobiologische, psychologische, philosophische wissenschaftliche Kenntnisse aufgebaut und gebraucht klassische Yoga-Techniken und verschiedene Aspekte der westlichen Entspannungsmethode wie Autogenes Training und progressive Muskelentspannung. (Näheres siehe www.shake-spear.de ).

Die Ziele sind unter anderem: Sensibilität für das eigene Körpergeschehen im “bedrohlichen” Alltag, Bewusstwerden und Erkenntnis der eigenen Verletzungsstrategien (seiner Schwachstellen). Das Training wird von ausgebildeten und staatlich geprüften Gesundheitspädagogen durchgeführt.

Dietmar Krause
Blutenburgstr. 100a
80636 München
Tel: 089/1293363

Richtig entspannen will gelernt sein. Dietmar Krause machte täglich seine Entspannungsübungen, um am Ball zu bleiben, Heute fühlt er sich sehr fit.

Hier die Bilder seiner Übungen:

Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen

Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen Detailansicht

Stab schwingen über dem Kopf auf dem Posturomed liegend><br><br>
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Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen auf dem Posturomed liegend

Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen nach vorne gebeugt auf dem Posturomed sitzend

Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen nach vorne gebeugt auf dem Posturomed sitzend

Stab waagrecht vor dem Oberkörper schwingen auf dem Posturomed sitzend

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